Susanne Hibinger - Dreamteam Mensch und Hund
Susanne Hibinger - Dreamteam Mensch und Hund 

Hilfe, mein Hund beißt in die Leine.

Einige Hundebesitzer stört es nicht, wenn der Hund in die Leine beißt. Ich persönlich finde das auf der Leinkauen eher ungünstig.

 

Für mich ist die Leine ein Führmittel oder auch ein Arbeitsgerät und keine Spiel- oder „Kauzeug“.

 

Außerdem finde ich das ständige Beißen nervig und es birgt auch Gefahren in sich.

Ist der Hund zu sehr mit dem Zerren und Kauen beschäftigt, bekommt er seine Umwelt kaum mit. Da kann ein Fahrradfahrer, ein Jogger oder ein Auto schon mal übersehen werden.

 

Beißt er die Leine komplett durch, kann das natürlich auch gefährlich werden und haben die Vierbeiner einmal verstanden, wie das geht, merken sie sich das ganz genau. Die entstandene Freiheit ist garantiert selbstbelohnend.

 

Gründe / Tipps gegen das Leinebeißen:

  • Aufmerksamkeit: Hat der Hund gelernt, dass sein Zweibeiner reagiert, wenn er in die Leine beißt, kann ich gut verstehen, dass er das wieder zeigt. Oft entsteht daraus ein schönes Zerrspiel und das macht garantiert mehr Spaß, als einfach nur neben dem Menschen zu laufen oder zu warten. Mein erster Tipp: Leine fallen lassen. Die Beute ist sofort „tot“ und langweilig. Alternativ kannst Du Dich auch auf die Leine stellen und den Hund ignorieren.
  • Weiß Dein Hund, dass die Leine tabu ist? Oft erwarten wir Verhalten, das wir dem Hund gar nicht klargemacht haben. Möchte ich, dass mein Hund ein Verhalten lässt, empfehle ich, dieses erst gar nicht zu erlauben. Ähnlich wie beim Anspringen oder in die Händebeißen, unterbinde ich auch das Leinebeißen immer und von Anfang an. Konsequenz ist hier das A und O.
    Kennt und versteht der Hund schon das Abbruchsignal? Wenn nicht, übe auch das und denke unbedingt daran, den Hund sofort zu loben, wenn er die Leine loslässt. Hunde lernen nicht durch Schimpfen, sondern erst durch das positive Bestätigen des richtigen Verhaltens.
  • Alternativ-Verhalten einfordern! Wenn der Abbruch nicht klappt, versuche eine Alternative anzubieten. So könntest Du z.B. nach Deinem Abbruchsignal ein „Sitz“ erwarten. Natürlich wird das Alternative-Verhalten vorher sehr, sehr gut geübt und sehr freundlich gegeben, damit für den Hund ganz klar spürbar ist, dass Du das Beißen in die Leine doof und das „Sitz“ super findest.
  • Übersprunghandlung: Wenn Hunde Stress haben, neigen sie dazu Übersprunghandlungen zu zeigen. Das kennen wir von uns auch. Fehlen mir die Worte, kratze ich mich am Kopf, obwohl es gar nicht juckt. Vielleicht ist der Hund gerade gestresst, weil das Training zu anstrengend ist oder zu viele Eindrücke auf ihn einprasseln. Beobachte also Deinen Hund, wann und in welchen Situationen er in die Leine beißt. Beende rechtzeitig ein Training oder gehe mit ihm entspannt aus stressigen Situationen.
  • Kauen ist toll! Viele Hunde, lieben es, zu kauen. Kauen entspannt. Biete daher Deinem Hund andere gesunde Kauartikel (z.B. eine Möhre oder ein Kauholz) an. So könntest Du nach dem Abbruch oder nach dem eingeforderten Signal mit etwas Kaubaren belohnen. Ich würde das nicht im Tauschgeschäft machen. Also mit der Kaustange von der Leine weglocken, ansonsten sehe ich die Gefahr, dass sich das Dein Hund merkt und lernt: Spitze, immer, wenn ich in die Leine beiße, bekomme ich einen Kauartikel.
  • Tragen ist toll! Auch das Tragen von Dingen finden manche Hunde toll. Lasse Deinen Hund ein Stöckchen oder besser noch einen kleinen Dummy anstelle der Leine tragen.
  • Frustaushalten: Wenn mein Hund im Alltag sehr viele Freiheiten hat und durch seine süße Art viel Aufmerksamkeit bekommt, wird es ihm im Umkehrschluss schwerfallen, zu warten. An der Leine zu gehen oder zu stehen, hat ganz viel mit abwarten zu tun. Achte darauf, wer bei Euch die Entscheidungen trifft. Wann wird bei Euch gespielt, geschmust, gekuschelt? Wenn Du das möchtest oder fordert Dich Dein Hund dazu auf? Frust aushalten sollte unbedingt geübt und gelernt werden. Ignoriere Deinen Hund immer mal wieder und gehe nicht auf jedes auffordernde Verhalten ein.
  • Auslastung / Langeweile: Manchen Hunden ist auch einfach langweilig. Immer der gleiche Spaziergang und oft sehe ich Hundebesitzer, die ständig telefonieren, während sie mit ihrem Hund unterwegs sind. Macht kleine Trainingseinheiten, wenn Ihr unterwegs seid. Versteck mal etwas für Deinen Hund im Laub, rennt ein Stück um die Wette, lasst den Hund auf einen Baumstumpf klettern oder über Äste steigen. Das lastet ihn schön aus und fördert Eure Bindung.
     

Das "Auf-der-Leine-kauen" kann also unterschiedliche Ursachen haben. Manchmal kommen auch mehrere Gründe zusammen.

 

Schaut genau hin und bleibt entspannt.

Dein Hund macht das garantiert nicht, um Dich zu ärgern.

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